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29 Die Dachorganisation asb len), so waren es 2018 bereits 124 Personen (Voll- zeitäquivalent). Die Anzahl der Mitarbeitenden der asb stieg von drei Personen im Jahr 1994 auf 25 im Jahr 2018. Fünfzehn Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter decken die Treuhandschaft ab und zehn arbeiten in den sonstigen Bereichen der asb. 2018 unterstützten und berieten die 124 Mitarbei- tenden der zehn staatlich anerkannten Schulden- beratungen Österreichs insgesamt 62.862 Ratsu- chende. Das entspricht etwa 500 Ratsuchenden pro Beratendem pro Jahr. Mit viel Elan gewachsen – wichtige Meilensteine Ganz wichtig für die Tätigkeit der asb waren das Inkrafttreten des Privatkonkurses im Jahr 1995 und die Einführung des ersten österreichweit angewandten EDV-Programms, des „EVAGS“. Vor allem die Arbeitsgruppen zur gemeinsamen Qua- litätsentwicklung, zur Abstimmung über Anliegen im Bereich des Rechts oder der Schuldenprävention trugen viel zum gemeinsamen Verständnis der Arbeit von Schuldenberatung bei. Die Verleihung des Gütezeichens an die „Staatlich anerkannten Schuldenberatungen“ im Jahr 2008, die Umstel- lung des EDV-Programms von „EVAGS“ auf „JurXpert“, die erstmalige Gruppenzertifizierung aller Schuldenberatungsstellen Österreichs auf den ISO-Standard im Jahr 2012 oder die Durch- führung von regelmäßigen Tagungen in den verschiedenen Bundesländern steuerten viel zum einheitlichen Auftritt der Schuldenberatung in Österreich bei. Das ist umso bemerkenswerter, als Schuldenbera- tung in jedem Bundesland anders aufgebaut und strukturiert ist. Es gibt gemeinnützige GmbHs, Vereine und die Einbindung in die Landesverwal- tung. Die gemeinsame Klammer ist und bleibt aber der Dachverband, die asb. Ein starkes Team Um sich ein Bild von der asb im Jahr 2019 machen zu können, wurde dem Büro des Dachverbandes in Linz ein Besuch abgestattet. In diesem Rahmen wurden Gespräche mit Clemens Mitterlehner (aktueller Geschäftsführer der asb), Maria Kem- metmüller (Prokuristin der asb), Ulli Achleit- ner (Assistentin der Geschäftsführung) sowie Susanne Jürgens (langjährige Mitarbeiterin und Leiterin der Treuhhandabteilung) und Harald Hauer (langjähriger Mitarbeiter) geführt. Zudem wurde Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldenberatung Oberösterreich, befragt. später, 1992, wurde der Verein „Österreichischer Schuldnerschutz – ARGE Schuldnerhilfe“ gegrün- det und später in „ARGE Schuldnerberatungen“ umbenannt. Im Jahr 2003 wurde der Verein schließlich in eine gemeinnützige GmbH mit der Bezeichnung „asb Schuldnerberatungen GmbH“ umgegründet. Der Sitz des Vereins und der späteren GmbH war und ist in Linz. Die Arbeit am Berufsbild von Schuldenberatung und den Kriterien für profes- sionelle Schuldenberatung stellten damals einen wichtigen Bestandteil der Tätigkeit dar. Aber auch die Vorbereitung für den Privatkonkurs (inkraft- getreten am 1. Jänner 1995), Lobbying, die Erstel- lung eines gemeinsamen EDV-Programms sowie die Durchführung von Aus- und Fortbildungen standen auf dem Programm. Daneben wurde Unterstützung für den Aufbau von Schuldenbera- tung in jenen Bundesländern, die noch kein Bera- tungsangebot hatten, geleistet. Ein Geschäftsführer mit Visionen Geschäftsführer und Initiator des Vereins und der späteren GmbH war Hans Grohs, der mit viel Umsicht und Engagement die asb zu einem wich- tigen Teil der Schuldenberatungsszene Österrei- chs machte. Dass die asb sehr rasch eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Überschuldung und Unterstützung für ver- und überschuldete Men- schen spielte, ist ihm zuzuschreiben. Von seinen unmittelbaren Weggefährten wird er als „Ideenfabrik“ und „Abenteurer“ beschrieben, der es verstand, vor allem auch geld- bringende Projekte „an Land zu ziehen“. Damit konnte noch mehr Professionalität zugekauft werden. Sei es Know-how für den Aufbau einer Sozialeinrichtung, Kenntnisse der IT, Infrastruktur, mediale Vernetzung und vieles mehr. Vor allem seine Idee und die von den Schuldenbe- ratungen mitgetragene Entscheidung, Treuhänder im Privatkonkurs zu werden, hat sich für die asb als sehr wirksam erwiesen. In etwa 50 Prozent der Abschöpfungsverfahren, die in Österreich abzuwi- ckeln sind, ist die asb der Treuhänder. Sehr beeindruckend ist die personelle Entwick- lung der Schuldenberatungen und der asb. Gab es im Jahr 1994 noch 54 Schuldenberaterinnen und -berater (das entsprach 42 Vollzeitäquivalentstel- „In etwa 50 Prozent der Abschöpfungsverfahren, die in Österreich abzuwi- ckeln sind, ist die asb der Treuhänder.“

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