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32 Jahre ifs Schuldenberatung 50 Achtung Schuldenfalle! Öffentlich wirksame Aktionen, um die Sensibilisierung der Gesellschaft voranzutreiben Leben auf Pump Bereits im Jahr 1990 ging die ifs Schuldenbera- tung im Rahmen eines Studientags im Landesbil- dungszentrum Schloss Hofen in Lochau mit ihren Anliegen an die Öffentlichkeit. Eingeladen waren wichtige Systempartner aus Politik, Verwaltung, von Gläubigerseite und Sozialer Arbeit, um über die bestehende Rechtslage, Standards im Schuld- ner- und Konsumentenschutz, notwendige Ver- änderungen und auch über die Entwicklung der Schuldenberatung im deutschsprachigen Raum nachzudenken und zu diskutieren. Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde die Situ- ation in Deutschland und Österreich beleuchtet und ein erster Schritt zur Etablierung eines Dach- verbandes für Schuldenberatung in Österreich gesetzt. Eröffnet wurde die Tagung vom damaligen Sozial- landesrat Fredy Mayer. Zu den Referentinnen und Referenten zählten Peter Lehofer (Ministerium für Umwelt, Jugend und Familie), Sigrid Wimmer (AK Wien), Peter Mennel (Leiter der Raiffei- senbank Bregenz), Stephan Hupe (bag Schuldnerberatung Deutschland), Ale- xander Maly (Schuld- nerberatung Wien) und Peter Kopf (ifs Schuldenberatung Vorarlberg). Die Tagungsleitung übernahmen Julius Schedel vom ifs und Elmar Fleisch von Schloss Hofen. 1 Kinospot und Plakataktion In den Jahren 1993 und 1994 trat die ifs Schulden- beratung erstmals mit einer großen Kampagne, die von der Dornbirner Agentur Flax, Jutz, Mätzler entwickelt wurde, an die Öffentlichkeit. Diese beinhaltete einen Kinospot und verschiedene Pla- kate, die in Bussen, Zügen und an anderen öffent- lichen Orten wie Arztpraxen, Behörden sowie Gemeindeämtern aufgehängt wurden. Die Resonanz darauf war beeindruckend. Vor allem gelang es mit dieser Aktion, das Thema „Umgang mit Geld und Schulden“ zu thematisieren und somit das Reden über Schulden zu erleichtern. Das Leben lässt sich eben nicht kaufen… Mit dieser Überschrift wurden unterschiedliche Sujets kreiert, die verschiedene Gruppen anspre- chen sollten. Die Botschaft, die auf allen Plakaten zu lesen war, lautete: „Tausende Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind in Millionenhöhe (Achtung: Schillinge!) verschuldet. Menschen wie Du und ich. Aus allen Gesellschaftsschichten. Täglich werden es mehr. Wollen Sie der Nächste sein?“ Fremdes Geld… macht abhängig „Meine Wünsche waren größer als mein Einkom- men. Geblieben ist mir ein Schuldenberg. Das war es nicht wert.“ Ich arbeite… für meine Schulden „Ich wollte alles – und das sofort. Jetzt zahle ich 30 Jahre zurück.“ Liebe… macht blind „Als ich den Kreditvertrag für meinen Mann unterschrieb, war alles eitel Wonne. Jetzt ist er samt Auto weg. Was mir bleibt, sind Schulden.“ Trapper Johann Im Jahr 2005 wurde die ifs Schuldenberatung eingeladen, an der Entwicklung und Konzeption der von der AK Vorarlberg finanzierten Aktion „Achtung Schuldenfalle“ inhaltlich mitzuarbeiten. Ziel der Aktion war es, Jugendliche für das Thema Schulden zu sensibilisieren. Bankkredite, Handy/ Internet, Auto, Leasing und der Umgang mit Geld sollten dabei imMittelpunkt stehen. Die Heraus- forderung bestand darin, nicht mit erhobenem Zeigefinger zu warnen, sondern neue, innovative Wege in der Kommunikation dieses sensiblen Themas zu finden und zu gehen. „Meine Wünsche waren größer als mein Einkom- men. Geblieben ist mir ein Schuldenberg. Das war es nicht wert.“

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