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63 Ein Blick in die Zukunft Ehrenamt als Ressource Auch die Auflagen, die während der Entschul- dungsphase zu beachten sind, erfordern ein höheres Maß an personellen Ressourcen und stan- dardisierten Abläufen. Überlegenswert wäre der Einsatz von Ehrenamtlichen. Wer bei der Sozialen Arbeit spart, spart am falschen Ort Eine persönliche Anmerkung zum Schluss sei dem Autor, Peter Kopf, erlaubt. Die in letzter Zeit immer wieder gehörten Äußerungen, man müsse beim „Sozialen“ sparen – das reicht vom Sparen bei den betroffenen Menschen, die von Sozialleistun- gen abhängig sind, bis hin zu den Institutionen, die soziale Arbeit anbieten – ist eine mehr als gefährliche Drohung. Damit wird der jahrzehnte- lange Konsens, dass diejenigen, die es nötig haben, unterstützt werden, in Frage gestellt. Es bedarf daher einer wichtigen Klarstellung: „Soziale Arbeit ist kein Selbstzweck!“. Sie bringt mehr als sie kostet, beispielsweise hat jeder in die Schuldenbe- ratung investierte Euro einen Mehrwert von 5,3 Euro.Wer also meint, im Sozialbereich und bei den sozial Schwächeren könne man sparen, dem ist zu entgegnen: „Das ist wirklich teuer und kostet viel.“ ○ und vernünftigen Umgang mit Geld pflegen. Erschwerend kommt hinzu, dass seit einigen Jah- ren Wissenschaftler, die sich mit Finanzfragen befassen, wiederholt eine generelle Abschaffung von Bargeld fordern. Vorbild sind die USA oder die skandinavischen Länder. Dort wird praktisch ausschließlich mit Karte und elektronischem Zahlungsverkehr bezahlt. Begründet wird das mit dem Kampf gegen die Schwarzarbeit oder krimi- nelle Geldwäsche. Hier in Mitteleuropa scheinen zurzeit weder die Bürger noch die Politik für einen solchen Schritt bereit zu sein. Mehr noch, es wurde bereits die Veran- kerung des Rechtes auf Bargeld in der Verfassung gefor- dert. Die Zukunft wird es weisen, ob auf Dauer dem internationalen Mainstream Paroli geboten werden kann. Mit dem bargeldlosen Zah- lungsverkehr sind zahlreiche Risiken verbunden. Vor allem sinkt der Überblick über das noch vor- handene Geld und Ausgaben werden mit Karte, Pin und Click rascher getätigt. „Wer also meint, im Sozial- bereich und bei den sozial Schwächeren könne man sparen, dem ist zu ent- gegnen: ,Das ist wirklich teuer und kostet viel.‘“

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