ifs_zeitschrift_sib_jubilaeum_16

10 Jahre SIB 16 vertrauter Bindungspersonen) oder auch durch innere Erkenntnisprozesse (dem Leben sind Begrenzungen gegeben). Nicht jeder Lebensweg steht Max offen, nicht jeder Wunsch ist erfüllbar. Max ist anders – und das weiß er auch. Manchmal schmerzt ihn das. Diese Krisen wurden bislang immer wieder gut bewältigt und haben am Ende zu einer stärkeren Autonomie geführt. Bewährt hat sich das gemeinsame, vernetzte Arbeiten, das Coaching neuer Begleiterinnen und Begleiter durch das SIB und die einheitlich positive, res- pektvolle Haltung gegenüber Max. Es war und ist wichtig, dass Lebensveränderungen nicht zu Abbrüchen und Trennungen führen, sondern zum Medium von Entwicklung und Wachstum werden. Max lebt mit seiner ganzen Kraft, die er jetzt zum Leben verspürt. Er wird gebraucht, er wird akzep- tiert und fühlt sich angenommen. Anders(sein) ist auch schön. Damit bestätigt er täglich den Mut der Entschei- dungsträger vor neun Jahren, die Vertrauen in seine und unsere Fähigkeiten zur Entwicklung hatten. ○ 1 Name von der Redaktion geändert. angesehen, aber nicht für jeden Menschen in der gleichen Art möglich ist. Erfolgreiche Selbständigkeit Mittlerweile lebt Max seit acht Jahren selbststän- dig in einer eigenen Wohnung. Mehrmals wöchent- lich erhält er Unterstützung von Mitarbeitern des Fundament und seiner ehemaligen Pflegemutter, die ihm auch als Sachwalterin bei der Bewältigung seiner administrativen Belange zur Seite steht. Max liebt sein persönliches Reich und genießt seine Unabhängigkeit. Manchmal findet er die damit einhergehenden Aufgaben wie Reinigung, Reparaturen, Kochen und Waschen sehr anstren- gend, dennoch erledigt er sie gewissenhaft. Er pflegt seine sozialen Kontakte mit seinen Mitmen- schen, indem er überall mal auf einen Plausch vor- beischaut. Er ist als hilfsbereit und höflich in Bus- sen, Zügen, Geschäften und Ämtern bekannt. Max sagt heute seine Meinung, hat eigene Interessen entwickelt und gestaltet sein Leben. Von besonderer Bedeutung war und ist noch heute das Essen. Tränen konnten früher fließen, wenn Max das Gefühl hatte, er habe zu wenig bekom- men. Tränen fließen heute nicht mehr. Mittler- weile geht er selbstbewusst und eigenständig in ein Restaurant, wo er sich Schnitzel mit Pommes und Cola bestellt. „Man muss sich auch mal was gönnen“, ist dabei sein Lieblingsspruch. Gelegentliche Lebenskrisen Im Laufe der Zeit kam es zu gelegentlichen Le- bens- und Entwicklungskrisen, bedingt durch unvermeidbare äußere Faktoren (z. B. Wegfall Dipl.-Soz-Päd. Susan Dein-Koch Leiterin SIB Integrative Therapeutische Tagesgestaltung Gudula Metzler Pflegemutter und Sachwalterin Petra Krüger Ehemalige Betreuerin

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