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27 Jubiläum 2016 Geht es uns alle an? Den schwierigen Prozess des Wachsens und Entwicklens begleiten und verstehen können Nach Korczak kann Erziehung nur dann gelingen, „wenn Kinder eine liebevolle Zuwendung erfahren, wenn Betreuungspersonen ein ehrliches Interesse an den Kindern zeigen und Verständnis für den schwierigen Prozess des Wachsens und Entwi- ckelns haben“ . Die schrecklichen Folgen von Krieg ziehen sich über Generationen hinweg, auch durch die Natur von uns Menschen. Transgenerationale Traumata und generationsübergreifende Bindungsstörun- gen sind nachweisbar geworden und immer öfter wird nach neuen Wegen gesucht, einen Umgang mit diesem uns alle betreffenden Phänomen zu finden. „Sei grau wie der Alltag“, soll Janusz Korczak auf die Frage geantwortet haben, was die geeignete Vorgehensweise in der Erziehung von Kindern sei. Janusz Korczak, der Pädagoge, Arzt und Schrift- steller, wurde 1878 in Warschau als Henryk Gold- szmit geboren und eröffnete 1912 das jüdische Wai- senhaus Dom Sierot (Haus der Waisen), das er 30 Jahre lang als Direktor leitete. Anfang August 1942 wurde das Dom Sierot mit Korczak, seinen Mitarbeitern und etwa 200 Kindern in das Ver- nichtungslager Treblinka deportiert. Versuche zu seiner eigenen Rettung lehnte Janusz Korczak ab. War es die tiefe Bindung zu seinen Schützlingen, die ihm gar keine andere Wahl ließ als zu bleiben?

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