ifs_zeitschrift_sib_jubilaeum_16

10 Jahre SIB 36 Mit dem Leben verbunden Grundlagen der Bindungsforschung Wir möchten mit anderen Menschen verbunden sein und uns weiterentwickeln. Diese beiden Erfahrungen von Verbundenheit und Wachstummachen wir sehr früh. Schon imMut- terleib sind wir über die Nabelschnur verbunden und versorgt und wachsen jeden Tag ein Stück über uns hinaus. Jene prägende Erfahrung, dass Verbundenheit und eigenes Wachstum gleichzeitig möglich sind, wird tief in unserem Gehirn veran- kert. Mit der Geburt endet dieser selbstverständ- liche Zustand. Wir werden in eine Welt hinein ge- boren, in der die Nabelschnur getrennt wird und wir uns in einem anderen Seinszustand wieder- finden. Die Atmung und die Nahrungsaufnahme Wir werden in diese Welt hineingeboren und sind vollkommen abhängig von unseren Bezugs- personen. Wir sind darauf angewiesen, dass es da einen Menschen gibt, der uns umsorgt und sich um unser Wohlergehen kümmert. Was brauchen wir, damit wir uns gut entwickeln können? Welche Grundbedürfnisse müssen erfüllt werden? Zweifellos ist es notwendig, unsere kör- perlichen Bedürfnisse zu stillen. Wir möchten ge- füttert, gewickelt, gebadet werden. Darüber hi- naus gibt es aber zwei existentielle Themen, wel- che wir als menschliche Wesen mit auf die Welt bringen – völlig unabhängig davon, in welche Ge- sellschaft oder Kultur wir hineingeboren werden.

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