ifs_zeitschrift_sib_jubilaeum_16

10 Jahre SIB 50 Hat es sich ausgezahlt? Warum? Ja, das hat es sich auf jeden Fall. Es war eine sehr gute Zeit. Wie leben Sie heute? Ich habe eine eigene Woh- nung und seit dreieinhalb Jahren eine Freundin. Oft bin ich bei ihr. Wir unternehmen viel miteinander. ImHaushalt gibt es auch immer etwas zu tun. Sie geht arbeiten und ich mache am Vormittag den Haushalt. Ab und zu koche ich auch. Das Kochen habe ich im SIB gelernt. Da habe ich mit dem Gerd viel gekocht. Noch heute koche ich Rezepte von ihm. Wie lange ist die Betreuung durch das SIB jetzt schon her? Gut zwei Jahre, nein, fast drei Jahre. Haben Sie noch Kontakt zu jemandem aus dem SIB? Ja, zu Gudula Metzler. Ich bin froh, dass ich noch Kontakt zu ihr habe. Ich war gerade gestern auf einen Kaffee bei ihr. Sie war zwar gar nicht meine Betreuerin, aber hat trotzdem immer gut auf mich geschaut und sich für mich eingesetzt. Welche Pläne/Ziele haben Sie? Pläne – naja. Ich habe schon Pläne, aber erst, wenn ich älter bin. Ich würde dann gerne zusammen mit meiner Freundin in einemWohnmobil den Süden erkunden, die Natur genießen und von Ort zu Ort reisen. Ein Wunsch? Dass die Gesundheit weiterhin so bleibt! Dass es immer besser wird und nicht schlechter! ○ 1 Name von der Redaktion geändert. 2 Name von der Redaktion geändert. Die Aussagen der Firmpatin wurden farblich hervorgehoben. Wie lange waren Sie in Betreuung? Zwei Jahre. In der Zeit hatte ich auch einen Sach- walter, der mich sehr gut betreut und unterstützt hat. Ohne ihn hätte das nicht funktioniert. Auf- grund meiner Krankheit konnte ich vieles nicht selbständig erledigen. Ich habe z. B. immer viel zu viel Geld ausgegeben. Durch meinen Sachwalter habe ich auch meine Wohnung bekommen. Jetzt habe ich seit einem Jahr keinen Sach- walter mehr und das funktioniert gut. Ich bin ihm aber heute noch sehr dankbar. Was ist anders als davor? Sehr viel. Ich kann selbständig leben, ich habe eine eigene Wohnung, führe den Haushalt selbst. Ich habe mein Leben eigent- lich ziemlich gut im Griff. Nur arbeiten kann ich momentan noch nicht. Liegt das daran, dass Sie zu viel wollten und es mit dem Arbeiten übertrieben haben? Ja. Momentan bin ich noch für ein Jahr in Früh- pension. Wenn es dann besser geht, versuche ich wieder zu arbeiten. Was für eine Arbeit würde Sie interessieren? Ich fahre gerne Auto. Ich war geringfügig als Taxi- fahrer beschäftigt, aber das hat nicht funktioniert. Taxifahren ist für mich zu stressig. Am liebsten wäre mir eine Arbeit in der Natur. Rasen- mähen, Hecken- schneiden und so… Ich bin einfach sehr naturverbunden. Wie haben Sie, was hat sich verändert? Ich bin selbständiger geworden. Ich blicke nicht immer in die Vergangen- heit zurück. Ich habe begonnen, die Ratschläge, die ich bekomme, auch anzunehmen. Das konnte ich früher nur schwer. Mit den Betreuern zu reden, hat mir viel gebracht. „Zu dem Zeitpunkt lernte er seine große Liebe kennen, was seinen Selbstwert sehr gestärkt hat. Er konnte sich als Mann ganz neu definie- ren und allgemeine Lebens- erfahrungen dazugewinnen. Er ist zu einem tollen, reifen Mann geworden, der inzwi- schen viel vom Leben weiß.“  2 „Heute ist er soweit re- flektiert, dass er genau weiß, was ihm gut tut und was nicht. Er hat durch das SIB gelernt, sich selbst einzuschät- zen. Wo sind meine Gren- zen, wann muss ich sagen, bis hierher und nicht weiter.“  2 „Er kann ganz gut auf sich selbst aufpassen. Wenn es das SIB nicht gegeben hätte, wäre das noch ein langer und kom- plizierter Weg geworden, wenn er überhaupt dort- hin gekommen wäre, wo er heute steht.“  2 „Unsere Beziehung ist eine Bereicherung. Lange Zeit war es auch für mich sehr schwer, ihn zu begleiten. Heute besteht unsere Bezie- hung aus einem Geben und Nehmen. Da passiert etwas ganz Ehrliches, Schönes.“  2

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ2MDY0