ifs_zeitschrift_spagat_21_2_sc

11 Arbeiten – was sonst? andere Erlebniskategorien wie Zugehörigkeit, Kommunikation, Zeitstruktur, sinnvolle Tätigkeit und immer wieder Entfaltungsmöglichkeiten. Erfolgreiche Geschichten zeigen die individu- ellen Meilensteine auf demWeg zur beruflichen Integration und die folgenden Arbeitsjahre und Lebensjahre. Längst gibt es Berufsorientierung, Qualifizie- rungsangebote und integrative Lehrausbildungen auch für Menschen mit Beeinträchtigung – Spagat jedoch ist die Antwort auf Normalität und Gleich- stellung als Prinzip. Denn nach der beruflichen Ein- gliederung sind es weitere Themen, die Persönliche Zukunftsplanung und Begleitung erfordern: Wei- terbildung, neue Arbeitstätigkeiten, eventuell ein Arbeitsplatzwech- sel, neue Mentoren oder Chefs. Und später die Ablöse von zu Hause, eigenständiges Wohnen, damit Menschen mit Beeinträchtigung so leben können wie andere auch. Der Unterstützungskreis als zentrales Element Noch immer ist für mich der Unterstützungskreis das wesentliche Element, um auf Dauer wirksam zu sein. Denn dort werden Ideen gebündelt, die Verantwortung geteilt, kreative Wege festgelegt und Rahmenbedingungen beschrieben. Dort fin- den Austausch, Ermutigung und respektvolles Miteinander statt. Über 300 (junge) Menschen mit Beeinträchtigung haben sich seit Beginn für die berufliche Integra- tion durch Spagat entschieden, haben mutig ihren Weg beschritten und stellen sich gemeinsammit ihren Unterstützerinnen und Unterstützern den täglichen Herausforderungen des Lebens. Ihnen gehört meine Anerkennung, mein Respekt! ○ „Längst gibt es Berufs- orientierung, Qualifi- zierungsangebote und integrative Lehrausbil- dungen auch für Men- schen mit Beeinträchti- gung – Spagat jedoch ist die Antwort auf Norma- lität und Gleichstellung als Prinzip.“ Dem Vermittlungs- dienst Spagat gelingt in Vorarlberg etwas, das andernorts für unmög- lich erklärt wird: Er vermittelt Menschen mit hohem Hilfebedarf in Betriebe des ersten Arbeitsmarktes, und zwar in sozialversiche- rungspflichtige und tariflich entlohnte Arbeitsverhältnisse – so der Klappentext des Buches. Das Land Vorarlberg will Ernst machen mit den Vorgaben der UN-Konvention und stellt die inklu- sive Form von Arbeit finanziell nicht schlechter als die beschützende. Mittlerweile entscheiden sich 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Hilfebedarf für den „Spa- gat-Weg“ ins Arbeitsleben. Das Buch beschreibt das „Rezept“ für den Erfolg von ifs Spagat, stellt die Beschäftigten und ihre Arbeitsplätze vor und ist im Gespräch mit den Ver- antwortlichen und Beteiligten. 53° Nord steht für ein praxisorientiertes Publika- tionsangebot zur beruflichen Teilhabe von Men- schen mit Beeinträchtigung. Der Verlag will mit seinen Büchern und Medien Fachwissen und All- tags-Know-how verständlich verbinden, bewährte Ansätze und Konzepte bekannt machen und neue, zukunftsweisende Ideen vorstellen. ○ Das Buch ist unter inklusion.selbstbestimmung@ifs.at erhältlich. Dieter Basener Ich möchte arbeiten. 53° Nord Agentur und Verlag, 2012 Buchtipp Dieter Basener: Ich möchte arbeiten. Das Modell Spagat Vorarlberg Mag. Elisabeth Tschann Leiterin Fachbereich Chancengleichheit und Behinderung des Landes Vorarlberg, ehemalige Leiterin ifs Spagat elisabeth.tschann@vorarlberg.at

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