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Propstei St. Gerold Bernd Dünser arbeitet seit 4. August 2008 in der Propstei St. Gerold. Er wurde von Eva-Maria Türtscher, einer Mitarbeiterin der Sozialwerke Propstei St. Gerold, zu seiner Arbeit befragt. Kannst du dich noch an deinen ersten Arbeitstag erinnern? Ja, das war im Stall bei den Pferden. Zu der Zeit waren noch Pater Nathanael und Frau Annemarie Ruegg da. Zuerst war es eine Umgewöhnung. Ich kam aus der Schule und war es gewohnt, den ganzen Tag zu sitzen, aber mit der Zeit habe ich mich an die körperliche Arbeit gut gewöhnt. Meine Tätigkeit war zunächst im Stall und in der Waschküche, aber mit der Zeit bin ich ein rich- tiger Allrounder geworden und werde in fast allen Bereichen der Propstei eingesetzt. Diese Abwechs- lung gefällt mir sehr gut. Ich bin einfach gerne unter Leuten. Wie kam es, dass du deinen Arbeitsplatz in der Propstei gefunden hast? Im SchulheimMäder, dort ging ich acht Jahre zur Schule, habe ich einen Jungen mit Beeinträchti- gung betreut und beaufsichtigt – immer in der Mittagspause. Ich wollte nach all dem Guten was ich erfahren habe etwas zurückgeben und konnte dadurch meine Verlässlichkeit zeigen und bewei- sen, dass ich Verantwortung übernehmen kann. Die Leiterin vom SchulheimMäder hat das sehr geschätzt und als ihre Tochter, Catharina Brüstle, die damalige Leiterin vom Therapiestall der Sozialwerke Propstei St. Gerold, eine Arbeitskraft für den Stall suchte, hat sich eines um das andere ergeben und ich bin in die Propstei gekommen. Zwölf Jahre sind eine lange Zeit. Was hält dich in der Propstei? Ich habe hier einen Integrativen Arbeitsplatz. Ich werde behandelt, wie jeder andere auch. Das mag ich. Es ist sehr menschlich hier. Täglich treffe ich viele liebe und freundliche Gäste, wenn ich beispielsweise bei den Pferden den Stall mache. Ich begrüße jeden Gast und freue mich über den Kontakt mit so vielen unterschiedlichen Menschen. Gab es in den zwölf Jahren auch schwierige Zeiten für dich? Ja, aber das ist auch normal. Jeder hat einmal ein Tief und es läuft nicht so, wie man es möchte. Was gefällt dir besonders an deinem Arbeits- alltag in der Propstei? In den Therapiestall kommen viele Menschen mit einer Beeinträchtigung. Ich freue mich einfach, wenn ich sehe, wie viel Freude diese Kinder und Erwachsenen mit den Pferden haben. Das baut mich einfach auf. Ich selbst versuche immer das Positive zu sehen – viele Menschen sind noch viel mehr beeinträchtigt als ich es bin. Gibt es ein Highlight in diesen Jahren deines Wirkens in der Propstei? Es gibt viele schöne Erinnerungen. Mir ist noch wichtig zu sagen, dass Lilly mein Lieblingspferd ist. Sie ist so freundlich und gerne unterbreche ich meine Arbeit für eine kurze Kuscheleinheit mit Lilly. Was mich besonders freut ist, dass ich seit einiger Zeit nun zu 100% hier in der Propstei ange- stellt bin. Davor waren es nur 80%. Darüber bin ich sehr froh. Ich habe auch seit drei Jahren den Füh- rerschein und bin glücklicher Besitzer eines Skoda Fabia. Das war ein lang ersehnter Traum von mir und hat sich damit erfüllt. Wie sieht deine berufliche Zukunft aus? Ich hoffe, dass ich noch viele Jahre meine Arbeit in der Propstei ausführen kann und ich meinen Beitrag für diesen Ort leisten darf. „Lieber Bernd, vielen Dank für deine Herz- lichkeit und deinen Tatendrang für die Propstei. Du bist uns im Alltag eine große Hilfe. Du bist eine Bereicherung für uns als Mitarbeitende, aber auch für die Besuche- rinnen und Besucher, die dir in der Propstei begegnen und deine Freundlichkeit erfahren.“ Eva-Maria Türtscher Mitarbeiterin Sozialwerke Propstei St. Gerold, Klient Bernd Dünser 35 Arbeitgeber

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