ifs_zeitschrift_spagat_21_2_sc

57 Sicht von außen Wie sehr mich Spagat begeisterte, zeigt der erste Satz meines Berichtes. Er lautete: „Mit deutschen Augen betrachtet fand in Vorarlberg zwischen 2000 und 2010 eine Revolution der beruflichen Teilhabe statt.“ In diesen zehn Jahren habe sich der Anteil der inklusiven Arbeitsverhältnisse im „Ländle“ drama- tisch ausgeweitet. Seien zur Jahrtau- sendwende noch praktisch alle Schulabgänger­ innen und -abgänger mit erhöhtem sonderpädago- gischen Förderbedarf in eine Werkstatt gegangen, wären es 2010 nur noch 30 Prozent. 70 Prozent fänden über den „Spagat-Weg“ Zugang zum Arbeitsmarkt. Auch Deutschland braucht seinen Spagat! Was in Vorarlberg seit Jahren gelebte Wirklichkeit ist, gilt in Deutschland noch als Utopie. Ziemlich genau zehn Jahre ist es her, als ich das erste Mal in Kontakt zu Spagat kam. Ich hatte in Hamburg eine Zeitschrift mit dem Titel „Klarer Kurs, Magazin für berufliche Teilhabe“ herausge- geben und wir waren ständig auf der Suche nach Themen, nach innovativen Projekten, die wir unseren Leserinnen und Lesern als Anregung für ihre eigene Praxis vorstellen konnten. Den Hin- weis auf Spagat hatte mir Stefan Doose gegeben, einer der Väter der Supported-Employment-Bewe- gung in Deutschland und in ganz Europa. Mit unserem Fotografen Axel Nordmeier machte ich mich auf den Weg, die Innovation in Augenschein zu nehmen. Der Artikel füllte später – sehr unge- wöhnlich – ganze acht von 44 Heftseiten unseres Magazins. „Mit deutschen Augen betrachtet fand in Vorarl­ berg zwischen 2000 und 2010 eine Revolution der beruflichen Teilhabe statt.“

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ2MDY0