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20 Jahre Spagat 6 Achtsamkeit bezieht sich dabei auf das wohlwol- lende Wahrnehmen, Fördern und Unterstützen des jeweiligen Gegenübers. Aus einer solchen Interak- tion gehen beide Seiten gestärkt hervor. Ein umfangreiches Netzwerk knüpfen Die Mitarbeitenden im ifs Spagat begleiten und unterstützen ihre Klientinnen und Klienten nicht nur vor und während ihrer Stellensuche, sondern beraten gleichermaßen auch die Unternehmen und Eltern bei den vielfältigen Vorgängen und sorgen für Assistenz zum richtigen Zeitpunkt. Damit soll gewährleistet sein, dass Menschen nicht nur eine Stelle finden, sondern in weiterer Folge auch in Arbeit bleiben. Ein entscheidender Faktor ist dabei die besondere Netzwerktätigkeit des Spa- gats. Vorrangiges Ziel ist es jedoch, die Klienten soweit in das Team des Arbeitgebers zu integrieren, dass auf eine weitere Begleitung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ifs verzichtet werden kann. Die Tätigkeit ist darauf ausgerichtet, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Hand- lungsleitend ist dabei stets der Auftrag der Inklusion. Es gilt, die Klientinnen und Klienten in ihrer Selbständigkeit und Selbstbestimmung zu stärken. Spagat bietet Vertretung und Unterstützung an, wenn dies gewünscht und erforderlich ist, und zieht sich zurück, wenn Unterstützungsleistungen nicht mehr gebraucht werden. Eckpfeiler, wie die Per- sönliche Zukunftsplanung, der Unterstützungs- kreis, das Mentoren-Prinzip und nicht zuletzt die finanzielle Förderung seitens des Amts der Vorar- lberger Landesregierung (über die Mittel des Sozi- alfonds) haben das Projekt Spagat zu einem erfolg- reichen und fixen Angebot des ifs werden lassen. Die Stärken im Fokus Zurück zur eingangs gestellten Frage, was es denn für das Gelingen der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung in den (ersten) Arbeitsmarkt wirklich braucht: vor allem ein umfassendes Stre- ben und den Willen, für Gleichbehandlung einzu- treten. Menschen, die ihr Augenmerk auf Ressour- cen und nicht auf Defizite lenken. Wertschätzung und das Erkennen, welcher gesellschaftliche Nut- zen daraus entsteht. Bleibt abschließend zu hoffen, dass sich das Bild von Menschen mit Beeinträchtigung gesellschaft- lich weiter dahingehend entwickelt, dass es nicht bei gut gemeinten Willenserklärungen bleibt, sondern ehrliche Wertschätzung und Unterstüt- zung in all jenen Belangen gibt, die es ermögli- chen, sich in der Gesellschaft zu integrieren und ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und damit erfülltes Leben zu führen. Und bei genauer Betrachtung, ist es genau das, was die meisten von uns letztlich für ihr Leben anstreben. ○ Elisabeth Kern Leitung Geschäftsfeld ifs Inklusion und Selbstbestimmung elisabeth.kern@ifs.at „Was braucht es für das Gelingen der Integra- tion von Menschen mit Beeinträchtigung in den (ersten) Arbeitsmarkt? Vor allem ein umfas- sendes Streben und den Willen, für Gleichbehand- lung einzutreten.“

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