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20 Jahre Spagat 60 Vorab wird jedes Jahr in enger Zusammenarbeit mit dem ifs Spagat der aktuelle Bedarf ermittelt, um dann auch Berufsbereiche anbieten zu kön- nen, in denen es viele Arbeitsplätze gibt und somit Bedarf an Weiterbildung besteht. Im Gespräch mit den Integrationsberatern und -beraterinnen wer- den die Inhalte den am Arbeitsmarkt tatsächlich gebrauchten Fertigkeiten angepasst und so ein Stundenplan mit hohem praktischem Bezug ent- wickelt. Unterrichtet werden die Teilnehmenden von einem bunten Referenten-Mix: neben Fachper- sonen aus dem Bereich Menschen mit Beeinträch- tigungen und Pädagoginnen und Pädagogen geben vor allem auch Experten aus der Berufspraxis ihr Wissen an die stets wissbegierigen Teilnehmenden weiter. Soziale Fähigkeiten am Arbeitsplatz Ein Modul gab es bisher in allen Lehrgängen, es bleibt unverändert wichtig: „Soziale Fähigkeiten am Arbeitsplatz“. Hier geht es um Kommunikation, um Verantwortung und Regeln bei der Arbeit im Team, aber auch um den Umgang mit Emotionen, Konflikten und Stress. Die Teilnehmenden lernen dabei auch die eigenen Grenzen zu erkennen. Das soll sie nicht zuletzt vor Über- und Unterforde- rung schützen. Auch eine Schulung zum Thema „Sicherheit am Arbeitsplatz“, die von der AUVA durchgeführt wird, darf bei keinem Lehrgang fehlen. Gearbeitet wird in kleinen Gruppen mit maxi- mal 12 Personen. Den Referierenden fällt immer wieder auf, wie groß das Engagement der Teil- nehmenden ist, wie sie sich gegenseitig unter- stützen und sich über ihren Beruf austauschen. Sie erfahren Wertschätzung und durch die neuen Sozialkontakte gewinnen sie auch persönlich sehr viel. Motivation und Zusammenhalt in der Gruppe nimmt bei diesen Lehrgängen immer einen außer- ordentlich großen Stellenwert ein. Die stets gute Stimmung wirkt sich sehr positiv auf das Lern- klima aus. Qualifizierung ohne Barrieren Ausbildungsreihe beim BFI der AK Vorarlberg Dem BFI der AK Vorarlberg ist es ein wichtiges Anliegen, Jugendliche und junge Erwachsene mit Beeinträchtigung in ihrer beruflichen Weiterbil- dung zu unterstützen. So wurde bereits 2012 vom damals noch AK-Bildungscenter der erste Lehr- gang einer vielversprechenden Reihe ins Leben gerufen und eine Qualifizierung für Personen, die im Rahmen eines integrativen Arbeitsplatzes in sozialen Einrichtungen arbeiten, durchgeführt. Bestärkt durch die erfreuliche Resonanz entschied sich das Berufsförderungsinstitut dazu, weitere Lehrgänge für unterschiedliche Berufsbereiche zu entwickeln. So konnten sich in den letzten Jahren auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus den Bereichen Kinderbetreuung, Einzelhandel, Lagerverwaltung sowie Küche weiterbilden. Angesprochen werden junge Erwachsene, die bereits in diesem Bereich tätig sind. Vielfach fehlte bisher eine Qualifizierungsmöglichkeit, die den vielseitigen Fähigkei- ten dieser Menschen gerecht wird. Ein Arbeitsplatz bedeutet mehr als nur Erwerbstätigkeit zum Bestreiten des täglichen Lebens: Er bedeutet Selbstver- wirklichung, Perspektive und soziale Integration. Ausbildung ohne Barrieren ist dabei ein Schlüsselfaktor. Hoher praktischer Bezug Der Unterricht erfolgt an zwei Nachmittagen pro Woche mit jeweils 3 Stunden. In den 90 Stunden dauernden Lehrgän- gen geht es neben der fach- lichen Anleitung auch um eine Erweiterung der persönlichen und beruflichen Kompetenz. Wissen Teilnehmer*innen: bisher 74 Personen mit Integra- tivem Arbeitsplatz (2012 bis 2019) Unterrichtsstunden: 90 UE pro Lehrgang Dauer: 6 Monate Information und Anmeldung: birgit.tschann@bfi-vorarlberg.at, Telefon 05522-70200-4108 2012: Qualifizierung für Arbeitnehmer*innen in sozialen Einrichtungen 2014: Qualifizierung in der Kinderbetreuung 2016: Qualifizierung in der Kinderbetreuung 2017: Qualifizierung im Lebensmitteleinzelhandel 2018: Qualifizierung in der Lagerverwaltung 2019: Qualifizierung in der Küche 2020: Qualifizierung für Helfer*innen in sozialen Einrichtungen
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