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Mehr Sachleistungsangebot - mehr Treffsicherheit

Psy­chi­sche Erkran­kun­gen zäh­len zu jenen Erkran­kun­gen, die stark anstei­gen. Das zei­gen unter ande­rem die Kran­ken­stands- und Pen­sio­nie­rungs­sta­tis­ti­ken. Die ohne­hin schwie­rige Situa­tion wird zusätz­lich durch die Covid-19-Pan­de­mie ver­schärft, die bei sehr vie­len Men­schen die psy­chi­sche Gesund­heit beein­träch­tigt. Depres­sive Sym­ptome, Angst­sym­ptome, Schlaf- und Panik­stö­run­gen sind Krank­heits­bil­der, die genannt wer­den. Aus die­ser Situa­tion fin­den Men­schen in vie­len Fäl­len allein nicht her­aus. Die Öster­rei­chi­sche Gesund­heits­kasse und das Land Vor­arl­berg bauen das Behand­lungs­an­ge­bot für psy­chisch Erkrankte des­halb noch ein­mal deut­lich aus.

Bereits in den letz­ten fünf Jah­ren wurde die psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gung der Ver­si­cher­ten der Öster­rei­chi­schen Gesund­heits­kasse in Vor­arl­berg kon­ti­nu­ier­lich ver­bes­sert.  Die Zahl der behan­del­ten Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten stieg von rund 1900 auf 3320 im Jahr 2020. Den Ver­si­cher­ten der Öster­rei­chi­schen Gesund­heits­kasse stan­den ins­ge­samt mehr als 30.000 The­ra­pie­stun­den zur Ver­fü­gung.
Diese Zahl soll bis 2023 nun noch ein­mal deut­lich ange­ho­ben wer­den und zwar auf mehr als 41.000 Stun­den. Das heißt, dass dann die Behand­lung von rund 4100 Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten pro Jahr über das Sach­leis­tungs­an­ge­bot mög­lich ist. Ein gro­ßer Teil die­ser Ange­bots­aus­wei­tung wird für Kin­der- und Jugend­psy­cho­the­ra­pie zur Ver­fü­gung gestellt.
Um all das zu finan­zie­ren stel­len die Kran­ken­ver­si­che­rungs­trä­ger in Vor­arl­berg jähr­lich zusätz­lich eine Mil­lion Euro zur Ver­fü­gung. 

Clearingstelle

Ein Mehr an behan­del­ten Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten kann nicht nur durch ein Mehr an Ange­bot, son­dern auch durch einen effi­zi­en­te­ren Ein­satz des zur Ver­fü­gung ste­hen­den Kon­tin­gents an psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Leis­tun­gen erreicht wer­den. Des­halb wird die Erwei­te­rung des Sach­leis­tungs­an­ge­bots durch die Ein­rich­tung einer Clea­ring­stelle beglei­tet.
Diese ist beim Insti­tut für Sozi­al­dienste (ifs) ange­sie­delt und hat ihre Arbeit bereits auf­ge­nom­men.
Die Clea­ring­stelle ver­steht sich als Ser­vice­ein­rich­tung für die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten und ver­folgt dabei fol­gen­den Ansatz:
„Eine gute Abklä­rung und Dia­gnos­tik ist das Fun­da­ment einer erfolg­rei­chen psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Behand­lung“.

Kern­auf­ga­ben:

  • Fest­stel­lung der Indi­ka­tio­nen zur Psy­cho­the­ra­pie und Abklä­rung der The­ra­pie­mo­ti­va­tion und The­ra­pie­fä­hig­keit;
  • Ver­mitt­lung der pass­ge­nauen Behand­lung auf dem kür­zes­ten Weg:
    - Kri­sen­dienst - weil sofor­ti­ger Bedarf;
    - Nie­der­schwel­li­ges Grup­pen­an­ge­bot für Per­so­nen, denen wegen War­te­zei­ten nicht sofort eine Ein­zel­the­ra­pie zuge­wie­sen wer­den kann;
    - Ein­zel­the­ra­pie mit den zur Pro­ble­ma­tik pas­sen­den The­ra­pie­schwer­punk­ten, The­ra­pie­for­men und The­ra­pie­set­tings (z.B. Fami­li­en­the­ra­pie, Paarthe­ra­pie etc.);
    - The­men­spe­zi­fi­sche Psy­cho­the­ra­pie­grup­pen (z.B. Depres­sion, Angst, Kin­der etc.);
  • Ver­net­zungs­stelle zu ifs inter­nen und exter­nen Ange­bo­ten (pro mente, onko­lo­gi­sche Psy­cho­the­ra­pie der Krebs­hilfe etc.);
  • Ver­net­zungs­stelle zu Ange­bo­ten, die Psy­cho­the­ra­pie ergän­zen (z.B. ifs Schul­den­be­ra­tung) bzw. erset­zen, wenn Psy­cho­the­ra­pie nicht indi­ziert ist;
  • Kom­pe­tente Infor­ma­ti­ons­stelle für Psy­cho­the­ra­pie;
  • Anlauf­stelle für zuwei­sende Dienst­leis­ter im Gesund­heits­be­reich, um die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten rasch und unbü­ro­kra­tisch in psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Behand­lung zu ver­mit­teln;

Für die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten bedeu­tet das, dass sie ein indi­vi­du­el­les, maß­ge­schnei­der­tes Ange­bot erhal­ten, das für sie passt und von dem sie am meis­ten pro­fi­tie­ren.

„Mit dem Aus­bau des Ver­sor­gungs­an­ge­bots und der qua­li­ta­ti­ven Wei­ter­ent­wick­lung durch die Clea­ring­stelle haben wir ein Ange­bot geschaf­fen, das den stei­gen­den Bedürf­nis­sen gerecht wird“, erklärt der Vor­sit­zen­den des Lan­des­stel­len­aus­schus­ses der ÖGK in Vor­arl­berg, Man­fred Brun­ner. „Das Geld, das wir hier in die Hand neh­men, ist gut ange­legt und kommt – was für uns an ers­ter Stelle steht – direkt unse­ren Ver­si­cher­ten zugute.“

„Die Zusam­men­ar­beit zwi­schen dem Land Vor­arl­berg und ÖGK hat sich über meh­rere Jahre bewährt, die­ses Thema kann nur gemein­sam bear­bei­tet und gelöst wer­den“, betont Lan­des­rä­tin Rüscher. Es erfolgte eine inten­sive Abstim­mung, wie die Gesamt­mit­tel opti­mal ein­ge­setzt wer­den.

Die Clea­ring­stelle, wel­che anhand objek­ti­ver Kri­te­rien beur­teilt, wel­ches Ange­bot genau benö­tigt wird, wie drin­gend die Situa­tion ist und ob sich die Kli­en­tin oder der Kli­ent in einer finan­zi­ell belas­ten­den Situa­tion befin­det, ist ein wich­ti­ger Fak­tor. Denn für diese Kli­ent*innen ste­hen die Sozi­al­fonds­mit­tel zur Ver­fü­gung.

Dar­über hin­aus bie­ten sich durch die­ses Ange­bot Koope­ra­ti­ons­mög­lich­kei­ten mit freien Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und Psy­cho­the­ra­peu­ten. Denn alle Per­so­nen, die nicht die­sen Kri­te­rien ent­spre­chen, kön­nen so auf ein Ange­bot im nie­der­ge­las­se­nen Bereich hin­ge­wie­sen wer­den.

„Wir ste­hen mit allen extra- und intra­mu­ra­len Trä­gern im Land in Kon­takt. Das ist ein wich­ti­ger Bau­stein, um eine gute Ver­sor­gung anzu­bie­ten und Druck aus dem Sys­tem zu neh­men“, so Rüscher. „Ich danke allen The­ra­peu­tin­nen und The­ra­peu­ten für ihren Ein­satz, den Mit­ar­bei­ten­den der Clea­ring­stelle und dem gesam­ten ifs sowie der ÖGK für die gute und lang­jäh­rige Zusam­men­ar­beit. Ein wei­te­rer Dank gilt den Gemein­den, wel­che den Sozi­al­fonds zu 40% mit­fi­nan­zie­ren. Die rest­li­chen 60% wer­den vom Land Vor­arl­berg gestellt“.

Mehr als 500 Clearinggespräche

Seit Okto­ber 2020 über­nimmt die Clea­ring­stelle die wich­tige Auf­gabe der Abklä­rung, ob und wel­che Form der Psy­cho­the­ra­pie für Hil­fe­su­chende pas­send ist. Denn Laien fällt es mit­un­ter schwer selbst ein­zu­schät­zen, wel­che Art der Unter­stüt­zung geeig­net ist und Ent­las­tung mit sich bringt. „Die abklä­ren­den Gesprä­che mit unse­ren Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und Psy­cho­the­ra­peu­ten sind von zen­tra­ler Bedeu­tung“, erläu­tert ifs-Geschäfts­füh­re­rin Mar­tina Gas­ser. „Bereits im ers­ten Gespräch ermit­teln sie die Not­wen­dig­kei­ten der hil­fe­su­chen­den Men­schen und unter­brei­ten pass­ge­naue Unter­stüt­zungs­an­ge­bote. So wer­den Umwege ver­mie­den und ein sorg­sa­mer Umgang mit Res­sour­cen garan­tiert.“

Bis Juni 2021 fan­den ins­ge­samt 553 Clea­ring­ge­sprä­che statt. Erweist sich Psy­cho­the­ra­pie Vor­arl­berg als das rich­tige Ange­bot, was bei rund zwei Drit­teln der Anfra­gen­den der Fall war, wer­den diese ent­spre­chend objek­ti­ver Kri­te­rien sowie einem trans­pa­ren­ten und fai­ren Bepunk­tungs­sys­tem auf einer War­te­liste gereiht. Schnellst­mög­lich star­tet die psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Behand­lung, die bei einer ande­ren Psy­cho­the­ra­peu­tin bzw. einem ande­ren Psy­cho­the­ra­peu­ten statt­fin­det als das Clea­ring­ge­spräch. Dadurch wird gewähr­leis­tet, dass sub­jek­tive Ein­schät­zun­gen beim Rei­hungs­pro­zess keine Rolle spie­len. Um die War­te­zeit auf einen Ein­zel­the­ra­pie­platz zu ver­kür­zen, kön­nen Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten an Grup­pen­an­ge­bo­ten teil­neh­men.

Bei rund einem Drit­tel der Anmel­dun­gen zeigte das Clea­ring auf, dass Sach­leis­tungs­psy­cho­the­ra­pie im Rah­men von Psy­cho­the­ra­pie Vor­arl­berg nicht das pas­sende Ange­bot ist. Ins­ge­samt 17 Pro­zent der Anfra­gen­den ver­füg­ten über aus­rei­chend finan­zi­elle Mit­tel und wur­den des­halb an Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und -the­ra­peu­ten in freien Pra­xen ver­mit­telt, was auf­grund der guten Zusam­men­ar­beit mit dem Vor­arl­ber­ger Lan­des­ver­band für Psy­cho­the­ra­pie (VLP) unkom­pli­ziert funk­tio­niert. In neun Pro­zent der Clea­ring­ge­sprä­che kris­tal­li­sierte sich her­aus, dass die Hil­fe­su­chen­den vor­der­grün­dig kei­ner The­ra­pie bedür­fen. Zum einen stan­den vor allem exis­ten­zi­elle Pro­bleme und damit der Bedarf nach Exis­tenz­si­che­rung im Vor­der­grund, zum ande­ren war zum Bei­spiel die Bereit­schaft, sich auf den The­ra­pie­pro­zess ein­zu­las­sen, nicht gege­ben.

„Ange­sichts des stei­gen­den Bedarfs an Psy­cho­the­ra­pie ist es von beson­de­rer Bedeu­tung, dass mit dem Aus­bau des Ange­bots auch mehr Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und -the­ra­peu­ten Sach­leis­tungs­psy­cho­the­ra­pie umset­zen“, erklärt die ifs-Geschäfts­füh­re­rin. „Denn nur wenn aus­rei­chend The­ra­peu­ten zur Ver­fü­gung ste­hen, erhal­ten Hil­fe­su­chende zeit­nah die so wich­tige und ent­las­tende Unter­stüt­zung.“


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